Kooperation beim Bogenschiessen zwischen der
Schützenbruderschaft und dem Josefsheim

Nach einiger Zeit der Vorbereitung ist es nun soweit. Auch im Josefsheim (JG) kann nun mit dem Bogen geschossen werden.
Der Gedanke an eine Kooperation existiert bereits seit  über einem Jahr. Schon bei einem Tag der offenen Tür wurde das Interesse für den Bogensport bei Bewohnern des Josefsheims geweckt. Doch so eine Idee muss reifen. So vergingen einige Monate, in denen sich auf beiden Seiten mit dem Thema beschäftigt wurde. Zwischen Vertretern der JG und der Schützenbruderschaft kam es dann zu einem Gesprächstermin im Cafe Sonnenblick, wo die Einzelheiten der Zusammenarbeit besprochen wurden. Hierbei stellte sich schnell heraus, dass  der Trainingsbetrieb im Josefsheim nicht komplett von der Bogensportabteilung übernommen werden kann. Von Seiten der Bogenschützen erklärten sich Michael Gibki und Alexander Thomas spontan bereit, diese Trainingseinheiten  mit zu übernehmen. Von der JG sollen Karin Reuter und möglichst auch weitere Mitarbeiter geschult werden. Mit der Sporthalle des BBW wurde auch ein Ort gefunden, in dem ein Schiessen mit der offiziellen Hallendistanz von 18 Metern möglich ist. Nach Absprache mit den Bogenschützen wurde das benötigte Material von der JG  bestellt und notwendige Vorrichtungen  in der Sporthalle angebracht.
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Einige werden sich nun fragen: Behinderte und Bogenschiessen? Funktioniert das überhaupt?
Die Antwort kann nur lauten: Selbstverständlich!!

Das Interesse der Bewohner des JH ist groß. Im Prinzip kann jeder Behinderte Mensch den Umgang mit Pfeil und Bogen erlernen. Nur einige psychische Erkrankungen hat der Gesetzgeber aus Sicherheitsgründen ausgeschlossen. Den Behinderten stehen individuelle Hilfsmittel am Bogen und spezieller Fingerschutz zur Verfügung. Als Therapie kräftigt der Bogensport Rücken-, Brust- und Schultermuskulatur. Er trainiert das Konzentrationsvermögen und die für Rollstuhlfahrer so wichtige Sitzbalance.
Den Bogen spannen, auf die Scheibe zielen, sich auf das Gold zu konzentrieren, sieht auf den ersten Blick wie ein Kinderspiel aus, erfordert  jedoch viel Ausdauer, Übung und mentales Training. Vielleicht ist neben dem rein sportlichen Aspekt das Bogenschiessen auch ein möglicher Weg, die Selbst-sicherheit der Behinderten zu fördern.
Ein ganz besonderer Aspekt ist aber die bei dieser Sportart mögliche völlige Gleichstellung. Menschen mit Behinderung können sich ohne Regeländerungen mit nichtbehinderten Schützen messen.

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Am 2. April war es dann so weit. Nachdem schon im Vorfeld an zwei Abenden Bewegungsübungen trainiert wurden, konnte das erste Schiesstraining im Josefsheim durchgeführt werden

Somit haben wir anstatt zwei nunmehr drei Trainingsabende in der Woche.

Dienstags   18:00 Uhr bis 19:30 Uhr     Sporthalle hinter der Schützenhalle nur Jugend

Mittwochs  19:30 Uhr bis 21:30 Uhr     Sporthalle hinter der Schützenhalle

Donnerstag 20:00 Uhr bis 21:45 Uhr     Sporthalle BBW

Wichtig ist uns, dass die Behinderten und Nichtbehinderten Mittwochs und Donnerstags zusammen trainieren und nicht jeder für sich.

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