Eindrücke eines Besuchers vom Bigger Weihnachtsmarkt
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"Hast Du die Töpferwaren
gesehen? Toll!", "Dieser Eierpunsch, der war aber auch lecker!",
"Ich fand das so richtig gemütlich in der Halle, hätt'
ich nicht gedacht." Solche und ähnliche Gesprächsfetzen
konnte ich aufschnappen, als ich mich in die Schlange der Wartenden
vor dem Eingang einreihte. Schon nach wenigen Schritten auf dem Parkettboden
hätte ich fast vergessen, dass ich mich in einer geschlossenen
Halle befinde, wenn da nicht der Nieselregen gefehlt hätte. Was
sich mir bot war ein stets neuer Ausblick in einen Wald von Fichten
und Hütten. Dicht an dicht reihten sich die Holzhütten.
Alle waren geschmackvoll und mit viel Liebe dekoriert. Keine war wie
die andere, aber jede für sich ein fesselnder Anblick. Die frühe
Abenddämmerung an dem bewölkten Tag tat ihren Teil dazu
bei, dass das Spiel von Farben und Licht eine ganz besondere Atmosphäre
entstehen ließ, wie ich sie nicht erwartet hätte.
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Während ich durch die Gassen
zwischen den Ständen schlenderte, bemerkte ich eine seltsame
Unruhe in der Halle. Insbesondere die Kinder schienen davon ergriffen
zu sein und zerrten auffällig an den Händen ihrer Eltern.
Der Grund war schnell ausgemacht, da eine Traube von strahlenden Kindern
den Nikolaus mit seinem Rentier und den Engelchen auf seinem Streifzug
durch die Halle begleitete. Er hatte Zeit und Süßigkeiten
mitgebracht, so dass alle bedacht werden konnten.
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Der Weg durch die Gassen lud immer
wieder zum Verweilen ein, da es reichlich zu bestaunen gab. Die einzelnen
Aussteller hatten sich so richtig in' s Zeug gelegt und boten hier
einem überraschten Publikum die Ergebnisse von z.T. wochenlanger
Vorbereitung an. Als ich bei den Arbeiten der Serviettentechnik schließlich
den Weg Richtung Eierpunschstand einschlug, stand ich plötzlich
vor einem wimmelnden Marktplatz, auf dessen Mitte ein Weihnachtsbaum
stand, der das Hallendach fast erreichte. Um diesen Baum herum formierten
sich die Hütten zu einem herrlichen Anblick, der zum Verweilen
einlud. Während sich die Kinder um das Kinderkarussel tummelten
und nach Herzenslust spielen konnten, hatten die Eltern Gelegenheit
auf einer der Ruhebänke Platz zu nehmen und sich bei einer heißen
Kaffeevariation oder einem Punsch das Treiben anzuschauen. Überall
konnte ich kleine Gruppen erkennen, die sich diesen Platz ausgesucht
hatten, um ein unbeschwertes Gespräch zu führen und sich
von der Atmosphäre einfangen zu lassen. Der Duft verschiedenster
Getränke, Früchten, Nüssen und Waffeln erfüllte
die Luft. Da konnte auch ich nicht widerstehen und mischte mich unter
Menge, wo ich schnell Freunde traf und mich den Gesprächen anschloss.
Ein Thema beherrschte dabei das Geschehen immer wieder: Die in dieser
Form nicht erwartete, aber sehr gelungene Aufmachung des Weihnachtsmarktes.
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Mein Weg führte mich weiter
zu den Hütten, die jenseits dieses Platzes ihren Standort gefunden
hatten. Die enorme Vielfalt des Angebotes schien auch hier kein Ende
zu nehmen. Jede Hütte verbarg neue Überraschungen, die von
dem Einfallsreichtum und dem Geschick der Aussteller zeugten. Ab und
an mischten sich Stände mit verführerischen Leckereien dazwischen
und luden mich zum Probieren ein.
Die große Angebot und die weihnachtlichen Klänge, die die Bläser des Jugendorchesters und des Posaunenchors in das Hallenrund zauberten, ließen mich ein wenig die Zeit vergessen und so meldete sich der Hunger bei mir. Vorbei an vielfältigen Töpferwaren, selbstgefertigten Laternen, einer sehenswerten Krippenausstellung oder Patchworkartikeln bahnte ich mir meinen Weg zu einem weiteren offen gestalteten Platz. Auch hier wiederholte sich das Geschehen vom Marktplatz. Man stand zusammen und ließ sich die deftigen hausmacher Wurstwaren oder die interessante Kartoffelwurst schmecken. Dazu ein gepflegtes Bierchen rundete den Bummel ab. Wer es eher etwas süßer mag, der konnte bei einer Tasse Kaffee und einem selbstgemachten Stück Kuchen den Ausblick aus der etwas erhöht gelegenen Cafeteria genießen. |
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Als ich die Halle verließ
ertappte ich mich dabei, wie ich dieselben Gespräche mit Freunden
führte, wie ich sie gehört hatte, als ich draußen
wartete. Gern hätte ich den neuen Gästen davon erzählt,
aber ich wollte ihnen die schöne Überraschung nicht nehmen.
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Auf meinem Weg nach Hause passierte
ich den haushohen geschmückten Bogen mit den Lichtern und dachte,
dass ich den Veranstaltern und den vielen Aktiven nur Danke sagen
kann, für diesen gelungenen Weihnachtsmarkt. Ich werde wiederkommen.
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Autor: | Stefan Kotthoff Vorstand Dorfgemeinschaft 59939 Bigge dorfgemeinschaft@schuetzenbruderschaft-bigge.de |
Bilder: |
Klaus Becker |
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