Musiker begeistern beim Bigger Herbstwind
mit einem sehr anspruchsvollen Konzert

Der 8. Musikalische Herbstwind war für die ca. 350 Besucher ein echtes Erlebnis. Alle drei von der Schützenbruderschaft St. Sebastian Bigge eingeladenen Orchester waren in Höchstform und zeigten sehr eindrucksvoll, auf welch hohem Niveau sie stehen


Weil Dirigent Christian Steinmeier aus gesundheitlichen Gründen die Probenarbeit nicht leiten konnte, hatte der Musikverein „Eintracht“ Olsberg mit Michael Lohmeier einen alten Kollegen Steinmeiers als Gastdirigenten verpflichtet. Wie sich herausstellte, ein wahrer Glücksgriff. Denn an nur acht Probenabenden gelang es ihm, das Orchester optimal auf die schwierigen Stücke vorzubereiten. Vor allem die Suite „Fifth Suite for Band“ verlangte den Musikern alles ab. Besonders die Holzbläser hatten im ersten und dritten Satz sehr anspruchsvolle Passagen zu bewältigen. Noch schwieriger war jedoch der zweite Satz, wo es dem Orchester gelingen musste, aus wenigen Tönen viel Musik zu machen, wie es Moderator Gerhard Schültke formulierte. Sehr ausdrucksstark wurden auch der Kürassiermarsch „Großer Kurfürst“, der Walzer „Moldau Spaziergang“ und die Polka „Die Kapelle hat gewonnen“ vorgetragen. Einen weiteren Höhepunkt bildete das sehr temperamentvoll komponierte Werk „Flashing winds“ von Jan van der Roost. Noch effektvoller wurde dann zum Schluss „El Cumbanchero“ in der Bearbeitung von Naohiro Iwai wahrlich zelebriert. Die Percussion-Abteilung trug mit dem Einsatz von allerlei Instrumenten, die Blechbläser mit einigen special effects und die Holzbläser mit wiederum sehr anspruchsvollen Passagen dazu bei, dass das Publikum einen wahren Applausorkan entfachte.

Zwischen den Darbietungen des Großen Blasorchesters hatte das Tambourcorps der Kolpingsfamilie Freienohl, immerhin Vizelandesmeister NRW, seinen großen Auftritt. Mit seinem Repertoire konnte es die gesamte Bandbreite moderner Spielmannsmusik aufzeigen. Die Märsche „Salut Bohemia“, „Wer wagt, gewinnt“, „Arsenal“, „The Prince of Denmark´s March“ und „A Santa Cecilia“ führten nicht nur quer durch Europa, sondern auch durch das gesamte Instrumentarium des Tambourcorps. Absoluter Höhepunkt war jedoch das Konzertstück „Theme from Lawrence of Arabia“, mit dem die Musiker im letzten Jahr schon die Wertungsrichter bei der NRW-Meisterschaft überzeugt hatten. Sehr eindrucksvoll wurden die arabischen Reiterattacken und die Gedanken an eine friedliche Zeit musikalisch in Szene gesetzt. Eine Zugabe war natürlich fällig.


Anschließend konnte das Jugendorchester des Musikvereins „Eintracht“ unter Beweis stellen, dass das vereinseigene Nachwuchskonzept greift. Was die jungen Musiker bei ihren Stücken „Der Jäger aus Kurpfalz – Marsch“, „A Discovery Fantasy“ und „König der Löwen“ leisteten, war einfach nur klasse. Wie viel Einfühlungsvermögen in die romantischen Sequenzen einfloss, wie viel Volumen in den kraftvollen Abschnitten steckte, war sehr erstaunlich. Dirigent Marc Kieseheuer hat hier Großes geleistet und äußerste Anerkennung verdient.
Zu guter Letzt dirigierte Michael Lohmeier die ca. 100 Musiker aller drei Orchester zu „Preußens Gloria“, ein Abschlusshammer der besonderen Art. Stürmischer Applaus und viele anerkennende Worte des Publikums waren Lohn für 150 Minuten musikalische Extraklasse.

Autor
Bilder
Gerhard Schültke
Björn Stuhldreher
59939 Bigge
webteam@schuetzenbruderschaft-bigge.de
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