Herbstwind wehte durch die Rundhalle


Furioses Konzert mit Musikern aus Alme und Olsberg begeisterte

Der musikalische "Herbstwind 2009" , der am Samstagabend die fast voll besetzte Bigger Rundhalle eroberte, übertraf noch alle Erwartungen. Drei Tage lang hatten sich 78 Blasmusiker aus Alme und Olsberg auf dieses Konzert intensiv vorbereitet. Das Ergebnis, das sie unter der Leitung von Freek Mestrini in Bigge präsentierten, entfaltete sich als ein einzigartiger Ohrenschmaus. Die Dirigenten der beiden Klangkörper, Christian Steinmeier für die Olsberger "Eintracht" und Ritag Vogt für die Original Almetaler, hatten in der Vorbereitungsphase vorzügliche Arbeit geleistet.

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Dann aber kam der Mann, der von 1973 bis 1994 als erster Flügelhornist bei den "Original Egerländern" gespielt hatte. Er übernahm die musikalische Regie: Freek Mestrini.
Der 63-jährige Vollblutmusiker war am Samstagabend der alles beherrschende Dirigent. Dazu gefiel er als sehr amüsanter Moderator und entpuppte sich als launiger Animateur, der das Publikum geschickt in das Programm mit einbezog. Der Mann sprühte vor Vitalität. Wie ein Hexenmeister schien er die Blasmusiker mit weit ausladenden Armen und feingliedrigem Fingerspiel zu bezirzen, ja zu fesseln. Und die "Eintracht" und die Almetaler zogen mit, hielten mit, so dass das Progamm zu einem einzigartigen Vergnügen wurde.

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Den Auftakt des Konzertabends gestaltete das Jugendorchester des MV "Eintracht" Olsberg unter bewährter Leitung von Marc Kieseheuer. Nach der Concert-Fanfare übergab er erstmals den Dirigentenstab an den erst 16-jährigen Felix Burmann. Seine überzeugende Premiere feierte das Pbulikum mit verdientem Applaus.

Zweifellos war das Hauptprogramm eine Hommage an Ernst Mosch und seine Egerländer. In den 70er Jahren gastierte dieser wiederholt in der Konzerthalle, Freek Mestrini erinnerte sich gut daran. Die böhmische Polka feierte am Samstag Renaissance. Freek Mestrini widmete Rita Vogt den "Böhmischen Spatz", eine Komposition für die engagierte Dirigentin. Die Uraufführung in der Bigger Halle fand viel Beifall.

Der dirigierende Niederländer aus Bayern hatte das Programmangebot breit gefächert. Neben Egerland-Melodien hatte der Konzertmasch "Starparade" von Alois Aust ebenso seinen Platz wie das raffiniert versetzte Hofkonzert mit Strauß, in dem Wiener Blut sich mit Donauwellen und dem beliebten Radetzky paarten. Auch die Walzerklänge "Rauschende Birken", die einzige Komposition von Vaclav Kaucky, durfte nicht fehlen.

Den vielumjubelten Höhepunkt erlebte der Konzertabend mit dem fantastischen Soloauftritt von Max Bertels am Tenorhorn. Den Titel "Ernst im Allgäu" wurde an diesem Abend umgeschrieben in "Max im Allgäu". Einfach eine tolle Leistung, die der erfolgreiche TSV-Leichtathlet auf der musikalischen Bühne hineinzauberte. Beim Trompeten-Echo gefielen als Solisten Nicolas Imöhl, Volker Dettenberg und Frank Patzke. Mit dem musikalischen Hexenkessel von Mestrini endete das furiose Konzert.

Autor
Bilder
Heinz Lettermann (WP 17.11.2009)
Alois Hren

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