Der Stadtschützenbund Olsberg hat nach einer Besprechung am 23.4.2020 in Bigge mit allen Vorsitzenden der zwölf Bruderschaften entschieden, alle -Vereinsschützenfeste der laufenden Saison im Jahr 2020 vorerst ersatzlos abzusagen.

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Großveranstaltungen sind zwar durch den Gesetzgeber nicht eindeutig definiert und der ein oder andere kleinere Verein würde mit seinem Fest evtl. auch nicht darunterfallen. Dennoch war man sich einig, dass derzeit ein Feiern unsolidarisch gegenüber allen ist. Insbesondere den Schwächeren und Risikogruppen. „Wir können nicht guten Gewissens feiernd und musizierend durch die Straßen und die Halle ziehen, während immer noch eine Vielzahl von Menschen ernsthaft erkrankt und verstirbt“, so Dominik Flügge, Major der Schützenbruderschaft Bigge. Zudem erschwert auch die wirtschaftliche Situation in diesem Jahr die Situation vieler Besucher und Teilnehmer. Arbeitgeber bekommen unter Umständen nicht wie geplant ihren Urlaub und so mancher dürfte auch weniger Geld am Monatsanfang auf der Einnahmenseite haben.
Der Schritt zur Absage ist natürlich der letzte, den man geht und es tut unendlich weh, so etwas entscheiden zu müssen. Einen Schützenfestausfall außerhalb der Kriegsjahre gibt es in keiner Vereinschronik zu verzeichnen. Letztlich hat die Politik allerdings mit ihren Einschränkungen, Verboten und Empfehlungen die Entscheidung fast vorweg genommen. Eine Absage ist und bleibt die logische Folge und es entsteht endlich Planungssicherheit.
Viele Vereine hoffen nun auf finanzielle Unterstützung durch die Politik, denn es sind nicht nur die Schützenfeste, die ausfallen. Viele Veranstaltungen und Ferienlager in den Hallen sind weggebrochen. Mieteinnahmen und Rückvergütungen bleiben aus. Dennoch müssen die Hallen unterhalten werden. Und hier sind es nicht nur laufende Kosten, sondern auch unausweichliche Bau- und Investitionsmaßnahmen stehen an. Das ist schon enorm, was hier geschultert werden muss. Das wird ohne Unterstützung extrem schwierig. Gespräche hierzu laufen bereits, nur da müssen auch Taten folgen.
Wir müssen alle gemeinsam gucken, wie wir durch diese Zeit kommen und wie wir uns gegenseitig unterstützen können. Daher war uns auch eine gemeinsame Absage sehr wichtig. „Wir Schützen im Stadtgebiet Olsberg stehen und handeln gemeinsam“, so Flügge. „Daher haben wir uns auch mit dem Josefsheim abgesprochen“. Auch, wenn das kein klassisches Schützenfest im Vereinssinne ist. „Das Josefsheim schließt sich unserem Weg an.“ So ist es eine geschlossene, einheitliche Sache.
Wir hoffen alle, dass das Jahr 2020 ein annehmbares Ende findet, alle gesund bleiben und kein Verein auf der Strecke bleibt. Verständnis für diese Entscheidung sollte eigentlich in diesen Zeiten bei allen vorhanden sein, denn die Gesundheit geht nun mal vor.
Wir hoffen, mit diesen Maßnahmen dazu beitragen zu können, dass wir schnell wieder zusammen sein dürfen. Das persönliche Miteinander, das gemeinsame Lachen, Klönen und Feiern fehlt in diesen unwirklichen Zeiten.