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Auf diesen Seiten möchten wir einen Einblick in das Bogenschießen all denjenigen geben, die noch nie mit dem Bogensport in Berührung gekommen sind.

Workshop Pfeil und Mehr
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Bogenarten

Der Langbogen ist nicht nur ein Stück Holz – das wäre dann ein Flitzebogen!  Er besteht in den meisten Fällen aus, und natürlich
astreinen Hölzern, wie z.B. Esche.
Dieser Bogentyp hat die Besonderheit gegenüber den anderen Bögen, dass er nur einfach gebogen ist - es ist die Urform des Bogens. In den meisten Fällen besteht er aus einem Stück, und das können auch schon mal 2 Meter sein. Visiereinrichtungen sind nicht vorgesehen, d. h. er wird instinktiv geschossen.

   

Der Recurvebogen ist die Weiterentwicklung des Langbogens. Er stellt heute den größten Anteil der benutzten Bogentypen. Seine Besonderheit liegt darin, dass die Wurfarmenden nach vorne gebogen sind. In dieser Biegung (Recurve) wird beim Spannen des Bogens die meiste Energie gespeichert. Dadurch kann der Bogen mehr Energie auf den Pfeil übertragen als ein Langbogen mit gleicher Zugkraft. Der Recurvebogen besteht aus zwei Wurfarmen und einem Mittelteil, die recht einfach auseinander zu nehmen sind. Dadurch entfallen Transportprobleme – Die Pfeile sind meistens länger, als der zerlegte Bogen. Gleichzeitig bietet sich die Möglichkeit, den Bogen "mitwachsen" zu lassen. Man kann die Wurfarme gegen stärkere austauschen ohne ein neues Mittelteil kaufen zumüssen.

   

Der Compoundbogen (compound = zusammen-gesetzt, kombiniert) ist die technisch auf-wendigste Form der Bogentypen.
Seine Besonderheit liegt darin, dass die Sehne über exzentrische Umlenkrollen geführt wird. Dadurch erreicht man, dass ab einem bestimmen Punkt beim Spannen der Sehne die Wirkung der Exzenter einsetzt. Im gespannten Zustand hat der Schütze bis zu 80 % Zugentlastung (Let-Off).
Das hat zur Folge, dass Compound bögen hohe Zuggewichte haben, und trotzdem noch problemlos bewältigt werden können.
Der Compound bogen bleibt im Gegensatz zu den anderen Bögen immer gespannt. Ohne eine entsprechende Einspannvorrichtung ist das Spannen und Entspannen auch gar nicht möglich!

   
Aufbau eines Bogens
   
Sicherheitshinweise

Eigentlich ist das Bogenschießen keine gefährliche Sache. Wenn man einige Sicherheitshinweise beachtet.

1)
Auch wenn kein Pfeil im Bogen eingenockt ist; man zielt nie auf andere Personen.
2)
Immer darauf achten, dass sich alle Schützen auf der gleichen Schusslinie befinden.
3)
Ein Pfeil wird niemals wahllos in die Luft geschossen, da man nicht weiß, wo er wieder aufkommt.
4)
Wenn ein Schütze seine Pfeile aus der Scheibe zieht, sollte man sich nie hinter demselbigen aufhalten (Verletzungsgefahr).
5)
Kinder dürfen nie ohne Aufsicht schießen.
6)
Enganliegende Kleidung tragen, damit die Sehne beim Lösen nicht hängen bleibt.
7)
Die Sehne des gespannten Bogens nie ohne Pfeil lösen (Bruchgefahr).
   
Grundstellung

Die Füße sollten etwas weiter auseinander stehen, als die Schulter breit ist. Der Fuß, der der Zielscheibe am nächsten ist, steht ein wenig zurück, und bildet einen Winkel von ca. 45 Grad zur Schusslinie.
Nur die Füße stehen so.
Die Schultern und die Hüfte stehen in einer Linie zur Zielscheibe, das Körpergewicht ist gleichmäßig auf beide Beine verteilt. Die Knie sind nicht durchgedrückt, sondern man steht locker und unverkrampft.

 
Einnocken des Pfeiles

Durch die Verwendung von Nockpunkten ist das recht einfach.
Es muss aber unbedingt darauf geachtet werden, dass die andersfarbige Leitfeder weg vom Bogen zeigt, da sie sonst abgerissen wird.

 
Den Bogen spannen und Ankern

Normalerweise wird der Bogen mit Zeige-, Mittel- und Ringfinger gespannt, wobei der Zeigefinger oberhalb der Pfeil Nocke, und die beiden anderen Finger unterhalb
liegen. Die Sehne liegt genau im ersten Gelenk von Zeige- und Ringfinger, und ein bisschen weiter beim Mittelfinger.
Um gleichmäßig  zielen zu können, muss die Pfeil Nocke immer den gleichen Abstand zum Auge haben. Dafür ankert man die Hand unter dem Kinn.
Gleichzeitig berührt die Sehne die Mitte des Kinns und der Nase.

 
Zielen, Lösen, Nachhalten

Benutzt man ein Visier, so bringt man das Visierkorn zwischen das Auge und dem Gold der Zielscheibe (rote Linie).
Man schaut übrigens "durch die Sehne hindurch". Sie ist nicht mehr, als nur ein Schatten. D. h., man sieht die Sehne verschwommen direkt vor dem Auge, und man schaut so zu sagen links und rechts an Ihr drum herum. Das Visier ist nur unscharf zu erkennen, und das soll es auch - die Zielscheibe muss scharf zu sehen sein!

 
Jetzt erst wird gelöst, in dem man die Finger so zu sagen um die Sehne wegzieht.
Man zieht die Schulterblätter ein wenig zu-sammen, und gleichzeitig nimmt man die Span-nung aus den Zugfingern.
Dadurch bewegt sich die Hand ein wenig nach hinten, während die Finger die Sehne loslassen - die Sehne läuft glatt aus den Fingern.
 

Man bleibt in dieser Position, bis der Pfeilauf-schlag zu hören ist.
Den fliegenden Pfeil kann manübrigens nicht sehen.
Erst jetzt ist der Schuss beendet, der Bogen kann herunter genommen werden.

 
 
 
Turnier aus der Sicht eines Bogenschützen

Turniererlebnis

Turniererlebnis aus Sicht eines Bogenschützen:

In einem Turnier kann ich nur sehr schwer und nur unter all meiner Konzentration, die Treffer bzw. die Ringzahlen erkennen und Auswerten. Das hat aber nichts mit meiner Sehkraft zu tun.

Als Beispiel: Ich stehe vor der Scheibe suche meine Pfeile, lokalisiere sie. Und von jetzt an geht die Post innerlich bei mir ab. Adrenalin wird in meine Adern gepumpt, ich merke wie mein Herz hämmert der Blutdruck steigt, so dass ich denke: Gleich fliegt mir der Schädel weg. Die Muskeln werden warm, die Hitze steigt mir in die untere Gesichtshälfte. Die Atemfrequenz will sich erhöhen. Meine Gedanken überschlagen sich.

Ich höre die anderen ihre Ringzahlen angeben. Gleich bin ich dran!

Jetzt muss ich erst runter fahren, also los Bauchatmung - beide Beine gleichmäßig belasten - Muskeln entspannen, ich zwinge mich ruhig und langsam zu Atmen. Mit mäßigen Erfolg.

Wo stecken meine Pfeile? Das M habe ich schon gesehen. Nutzt mir jetzt bei der Ansage aber nichts, es wird ja mit der größten Ringzahl angefangen. Die Herzfrequenz erhöht sich wieder. Die Anderen sagen weiter ihre Ringe an. Ich muss aufpassen, dass diese auch richtig sind, aber wie soll das gehen? ich kann meine Ringzahlen ja noch nichtmal erkennen. Also ganz ruhig konzentriere dich!

Ich suche nach einer Methode mich nicht zu verheddern. Ich fixiere die Mitte und zähle innerlich 10: Kein Treffer! 9: keinen, 8: einen, 7: keinen, 6: keinen, 5: keinen, 4: einen und ein M. Stimmt das denn? Also schnell noch einmal überprüfen! Jetzt zähle ich von außen die Ringe. Mir ist mulmig .... hoffentlich stimmt es! Ein M auf 1 und 2 keinen Treffer, auf 3 keinen Treffer, 4 Treffer, 5 keinen, 6 keinen, 7 keinen, 8 einen, 9 keinen, 10 keinen, innere 10 - so ein Mist. Habe ich vorhin die Innenzehn nicht beachtet und den zweigeteilten 10er als 9 angesehen?

Die Augen wandern so schnell es geht über die Scheibe von innen nach außen: Innenzehn, Außenzehn KEIN. 9 KEIN. 8 TREFFER. 7 KEIN. 6 KEIN. 5 KEIN. 4 TREFFER und ein M. Ich versuche es mir zu merken. In meinen Kopf dreht sich alles, durch die Adern fließt kochend heißes Blut. Der Kugelschreiber des Schreibers wandert in Stellung. 8 / 4/ M sage ich einigermaßen flüssig. Die erste Passe habe ich hinter mir. Jetzt noch mal schnell bevor die Pfeile gezogen werden. 8 Außen links hoch 4 Links hoch M links hoch (Muss mich auf meinen Sehnenschatten konzentrieren und fester an den Wangenknochen halten!) Endlich Pfeile ziehen.Ich beobachte den Aufschreiber, der gerade die letzten Ringe meines Vorschützen aufnimmt. Einen kleinen Moment noch und der Schreiber will meine Ansage. Innerlich tobt es! Ich versuche meinem Körper meinem Willen aufzuzwingen um nicht zu explodieren. „Und Du „? höre ich eine Stimme sagen. Meine Magenkuhle trifft ein Schlag und das Blut wird aus Ihr heraus getrieben, in Richtung Hals der sich langsam zuzieht. Jetzt gilt es, mein Wille kämpft noch mit meinem Körper um ruhig zu werden.

Und Trotz alledem hatte ich mich in der Zweiten Hälfte einigermaßen gefangen, und das war meine Leistung.